Zweimal Frust und ein Hoffnungsschimmer

Herren zeigen zwei Gesichter, Damen verlieren in der Verlängerung

22. Januar 2015

Es war eine ganz bittere Pille, die die SVM-Damen am Samstag zu schlucken hatten. Man hatte sich sehr viel für das Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn aus Leimen vorgenommen. Leider ging man dennoch nach 45 gespielten Minuten als Verlierer vom Platz.
Man kam dabei recht gut in die Partie und konnte sich schon früh eine kleine Führung erarbeiten. Nachdem die Gäste diese aber direkt wieder ausgleichen konnten, zog man wieder davon und gewann das erste Viertel mit 18:10.
Daraufhin folgte nun das, was sich später als die Geschichte des Spiels herausstellen sollte: Plötzlich tat man sich schwer, den Ball im Korb unterzubringen und im Rebound vernünftig dagegenzuhalten. Natürlich verbesserte Leimen in dieser Phase sein eigenes Defensivverhalten deutlich, was es den Möhringerinnen nicht einfacher machte. Aber dennoch; selbst die ganz offenen Würfe wurden nun reihenweise vergeben und man zeigte große Schwächen im Reboundverhalten. Zudem musste Topscorerin Tanja früh mit Foulproblemen auf der Bank Platz nehmen, was der Offensive natürlich nicht gerade gut tat. Man wurde dabei den Eindruck nicht los, dass die beiden Unparteiischen in ihrer strengen Linie gerade sie ein wenig auf dem Kieker hatten. Diesmal war es dann Brettspielerin Jana Pelchen, die im Angriff für ihren Kapitän in die Bresche sprang. Mit 16 Punkten war sie letztlich auch die Topscorerin in ihrer bisher besten Partie für den SVM. Dennoch schmolz der Vorsprung und man nahm lediglich noch ein hauchdünnes 31:30 mit in die Halbzeitpause.
Fortan entwickelte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen und keines der beiden Teams konnte sich absetzen. Über ein 46:46 zum Ende des dritten Viertels, ging es auch im letzten Abschnitt hin und her, bis Leimen 24 Sekunden vor Ende der Partie mit 55:53 in Front lag. Den folgenden Angriff schloss Sabrina Lehrer dann, auf schönen Vorbereitung von Aleesha, nervenstark per Korbleger zum umjubelten Ausgleich ab. Verlängerung!
Fünf extra Minuten sollten nun also die Entscheidung bringen. Gerade jetzt kamen die anfangs erwähnten Probleme wieder besonders zum Tragen. Aufgrund der dürftigen Trefferquote attackierte man nun verstärkt den gegnerischen Korb, was sich dann auch in einigen Freiwürfen niederschlug. Leider war man aber am Samstag auch von der Linie sehr wackelig und ließ hier einfach zu viel liegen, um ein so enges Spiel letztlich gewinnen zu können. Leimen zeigte sich hier deutlich abgeklärter, verwandelte seine eigenen Freiwürfe eiskalt und gewann das Spiel somit verdient mit 68:62.
Die Rückrunde beginnt also genau wie die Vorrunde mit einem eher schwachen Auftritt gegen die KuSG Leimen. Man darf folgerichtig hoffen, dass es nun im weiteren Verlauf ebenso erfolgreich weitergeht, wie es damals der Fall war.

Die erste Herrenmannschaft wollte es im Anschluss dann unbedingt besser machen und kam gegen den TV Rottenburg auch recht ordentlich in die Partie. Durch konsequentes Durchspielen der eigenen Systeme kam man zu klaren Abschlüssen und wusste diese anfangs auch zu nutzen.
Nachdem das erste Viertel so noch recht souverän gewonnen werden konnte, merkte man bereits im 2. Abschnitt, dass man an diesem Tag leider doch nicht ganz auf der Höhe war. Rottenburg agierte nun verstärkt mit wechselnder Verteidigung und kämpfte sich Stück für Stück in die Partie. Der SVM verließ nun völlig unnötigerweise seine Linie, spielte deutlich unsauberer und verzettelte sich mehr und mehr in Einzelaktionen. Folgerichtig lag man zur Pause 39:41 hinten.
In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel leider nur wenig besser. Zwar konnte man sich die Führung wieder zurückerobern, jedoch hatte man selten das Gefühl, den Gegner zu kontrollieren. Im Gegenteil: Die Gäste glichen wieder aus, übernahmen die Führung und waren spätestens im letzten Viertel vollends obenauf. Den SVM-Herren gelang es an diesem Tag einfach nicht, den Schalter umzulegen und defensiv wie offensiv hart zu spielen.
Am Ende gewann der TV Rottenburg verdient, wenn auch ein klein wenig zu hoch. Neben den Möhringern hatten leider auch die Gäste ein unschönes Erlebnis zu verarbeiten. Ihr Brettspieler David Roller verletzte sich wohl schwer am Arm/Handgelenk und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Wir wünschen ihm auf diesem Weg alles Gute und eine schnelle Genesung!

Gleich einen Tag später, am Sonntag, hatten die Herren dann die Möglichkeit, zu zeigen, dass sie es besser können: Im Pokal-Viertelfinale gegen den Regionalligist SG Heidelberg-Kirchheim hatte man nur wenig zu verlieren. Und siehe da, es passierte genau das, was sich viele rund um das Team bereits dachten: Mit ganz anderem Elan, höherer Präsenz, größerer Spielfreude und Einsatz wurde dieses Spiel angegangen.
Zwar musste man direkt eine 2:10 Anfangsphase hinnehmen, dann hatte man sich allerdings an die höhere Schlagzahl im Vergleich zur Oberliga gewöhnt. Man schloss auf und konnte bis zur Halbzeit sogar in Führung gehen.
Auch im dritten Viertel wurde die Konzentration hoch- und der Gegner auf Distanz gehalten. Dabei war man an den Brettern überlegen und fand sich gegen die dynamischen Kirchheimer Flügel nun auch in der Defensive immer besser zurecht.
Nun war klar, dass man eine echte Chance auf die Sensation hatte, was weitere Kräfte freisetzte. Nach einem mannschaftlich ganz stark und abgeklärt gespielten letzten Viertel, gewann der SVM verdient mit 75:60 und zieht somit ins Final-Four ein.
Zugegeben, die Gäste mussten leider stark ersatzgeschwächt und nur mit sieben Mann in Möhringen antreten. Wir hätten diese Mannschaft gerne in ihrer vollen Stärke begrüßt. Dennoch muss man ganz klar sagen, dass es eine riesige Steigerung zum Vortag war und eine Leistung darstellte, die Hoffnung machen sollten. Voll konzentriert und fokussiert war man plötzlich in der Lage, das Tempo der Gäste, welches trotz ihrer Verletzten noch ein ganz anderes ist als in der Oberliga, mitzugehen und das Spiel letztlich sogar für sich zu entscheiden. So war es wie so oft im Basketball: Alles nur Kopfsache!

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